Thomas Dörfler
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Gesundheitsnachrichten
Anlässlich des Internationalen Tags der Leichten Sprache am 28. Mai macht die Initiative proDente darauf aufmerksam, dass Informationen rund um gesunde Zähne und Zahnfleisch auch in Leichter Sprache verfügbar sind. Unter barrierefrei.prodente.de bietet proDente verständliche Erklärungen zur richtigen Mundhygiene und zum Besuch in der Zahnarztpraxis.
Der Internationale Tag der Leichten Sprache wird jährlich am 28. Mai begangen. Im Mittelpunkt des Aktionstags steht ein selbstbestimmtes Leben und die Teilhabe für alle Menschen. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist das Angebot von Informationen in Leichter Sprache. Denn Leichte Sprache hilft Menschen mit Lernschwierigkeiten, kognitiven Einschränkungen oder geringen Deutschkenntnissen, wichtige Informationen besser zu verstehen.
Wissen zu gesunden Zähnen für alle zugänglich machen
„Die Initiative proDente setzt sich mit ihrem barrierefreien Onlineangebot dafür ein, dass das Wissen zu gesunden Zähnen und Mund für alle Menschen zugänglich ist“, verdeutlicht Dirk Kropp, Geschäftsführer von proDente. Unter barrierefrei.prodente.de gibt es Informationen rund um gesunde Zähne in Leichter Sprache. Die barrierefreie Website von proDente bietet anschauliche Texte mit einfachen Worten, kurzen Sätzen und unterstützenden Bildern. Themen wie die richtige Zahnputztechnik, der Zahnarztbesuch oder die Bedeutung gesunder Ernährung für die Zähne sind leicht verständlich dargestellt. Ein Erklärvideo in Leichter Sprache zum Thema Zähneputzen gibt es auch auf der Webseite der Initiative proDente. Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie zahntechnische Innungsbetriebe können die Animation unter dem Copyright-Hinweis „proDente“ kostenfrei nutzen.
Gesunde Zähne für einen gesunden Körper
„Gesunde Zähne und ein gesundes Zahnfleisch sind ein wichtiger Bestandteil der Lebensqualität und stehen auch in engem Zusammenhang mit der Gesundheit des ganzen Körpers. Jeder Mensch sollte daher die Möglichkeit haben, sich über die richtige Zahnpflege und zahnärztliche Behandlungen zu informieren“, erläutert Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und Vorstandsvorsitzende der Initiative proDente e.V. Informationen in Leichter Sprache zu weiteren Gesundheitsthemen bietet zudem die Seite https://gesundheit-leicht-verstehen.de/ von Special Olympics, der größten Sportorganisation für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) unterstützt das Mundgesundheitsprogramm Special Smiles® für Sportlerinnen und Sportler.
Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) hat einen Praxisleitfaden zur abschließenden Wischdesinfektion semikritischer Medizinprodukte in der Zahnheilkunde vorgelegt. Dieser soll Unsicherheiten in Zahnarztpraxen beseitigen, die durch ein rechtlich nicht bindendes Informationsschreiben der Arbeitsgemeinschaft Medizinprodukte der Länder (AGMP), des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Bundesamtes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) entstanden.
Die wichtigste Nachricht für die Praxen: Die abschließende Wischdesinfektion semikritischer Medizinprodukte in der Zahnmedizin ist weiterhin möglich.
BZÄK-Vizepräsident Konstantin v. Laffert kritisierte: „Hier zeigt sich exemplarisch ein fehlgeleiteter und praxisferner Übereifer von Behörden, der keiner einzigen Patientin und keinem einzigen Patienten hilft, aber viel unnötigen Stress und Frust in den Praxen auslöst. Die „manuelle mechanische Krafteinwirkung“ bei der Wischdesinfektion sollte plötzlich reproduzierbar belegt werden. Übersehen wurde leider nur, dass selbst ein Validierer, der in die Praxis käme, keine Menschen validieren und den Anpressdruck kalibrieren kann. Und das ist auch überhaupt nicht erforderlich. Eine solche Vor-Ort-Validierung des Abwischens von Medizinprodukten würde nichts zu einer guten Praxishygiene beitragen, wäre aber überflüssig und teuer. Wir hoffen sehr, mit unserem Praxisleitfaden Unsicherheiten aus der Welt zu schaffen.“
Eine aktuelle Studie zeigt: Jugendliche mit Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH), besser bekannt als "Kreidezähne", haben ein erhöhtes Risiko für Parodontitis. Frühzeitige Vorsorge und gezielte Behandlungen könnten helfen, langfristige Schäden zu verhindern.
Kreidezähne als Risikofaktor für Parodontitis
Kreidezähne werden unter Kindern und Jugendlichen zunehmend zum Problem. Eine in Brasilien durchgeführte Studie [1] zeigt nun: Die Störung der Zahnschmelzbildung betrifft 16,86 % der untersuchten Jugendlichen. Ein weiteres Ergebnis: Bei betroffenen Jugendlichen wurden häufiger Entzündungsanzeichen wie Zahnfleischbluten und tiefe Zahnfleischtaschen beobachtet, die charakteristisch für Parodontitis sind. Besonders alarmierend: Das Risiko wird zusätzlich durch Zahnbelag verstärkt, der bei porösem Zahnschmelz schwerer zu entfernen ist.
Die Studie, die an über 2.500 Jugendlichen im Alter von 18 und 19 Jahren durchgeführt wurde, zeigt, dass MIH über zwei Wege mit Parodontitis verbunden ist: direkt und indirekt durch erhöhten Zahnbelag (Biofilm). Jugendliche mit Kreidezähnen hatten signifikant höhere Werte bei Parodontitis-Indikatoren wie Zahnfleischbluten und klinischem Attachmentverlust.
Was können Eltern tun?
Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Kinder und Jugendliche mit Kreidezähnen engmaschig auf Parodontitis zu untersuchen. Regelmäßige Zahnarztbesuche zur frühzeitigen Erkennung von MIH und Parodontitis sind in diesem Zusammenhang ebenso von Bedeutung wie eine konsequente Mundhygiene mit fluoridhaltigen (Kinder-)Zahnpasten. Darüber hinaus ist es entscheidend, sowohl bei Eltern als auch bei Kindern das Bewusstsein für orale Erkrankungen wie Parodontitis und Kreidezähne zu stärken.
Forschung zeigt Handlungsbedarf
"Die Ergebnisse unserer Untersuchung zeigen klar, dass Jugendliche mit Kreidezähnen einem erhöhten Risiko für Parodontitis ausgesetzt sind. Dieses Problem sollte in zahnmedizinischen Vorsorgeprogrammen stärker berücksichtigt werden", so die Autoren der Studie in ihrer Schlussfolgerung.
Fazit
Die Studie liefert wichtige Hinweise darauf, dass Kreidezähne langfristig die Zahngesundheit beeinflussen können. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung von MIH sowie regelmäßige Kontrollen auf Parodontitis könnten dazu beitragen, schwerwiegende Folgen zu verhindern. Eltern, Zahnärzte und Gesundheitseinrichtungen sind gleichermaßen gefordert, um betroffenen Kindern eine optimale Versorgung zu ermöglichen.
[1] Franco MMP, Ribeiro CCC, Ladeira LLC, Brondani MA, Thomaz EBAF, Alves CMC. Molar Incisor Hypomineralization and Periodontitis in Adolescents: A Population-Based Study. J Clin Periodontol. 2025 Jan 22. doi: 10.1111/jcpe.14123. Epub ahead of print. PMID: 39843385.